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Fakten

Hohes Dirndl Südwand - Routenlänge:   700 m Wandhöhe   22 Seillängen - Schwierigkeitsgr.:   6 UIAA - Kletterausrüstung:   60 m Einfach- oder Halbseile,    Friends und Keile mittlere   Größen - Nächste Ortschaft:   Ramsau am Dachstein - Übernachtungsmöglichk.:   Berghotel Türlwand - 1.750 m   Dachstein Südwandhütte -   1.871 m - Weitere Informationen auf:  

“Im extremen Fels” - Das Pause Buch

Hohes Dirndl 2.832 m - Maixkante

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Richard Egger
Expeditionen - Hochtouren - Bergsteigen - Trailrunning - Klettern
Maixkante (UIAA 6) am 30.08.2017 - ein “Pause-Klassiker” Wer ist Walter Pause? Was sind die „Pause-Touren“ und was hat es mit dieser ominösen Liste auf sich? Eine Liste die Alpinistinnen und Alpinisten womöglich erschaudern lässt oder doch ein Lächeln ins Gesicht zaubert? Ein Mythos, der vor allem bei der jungen Generation an Bergsteigerinnen und Bergsteigern in Vergessenheit geraten ist.  Was die Maixkante auf das Hohe Dirndl damit zu tun hat?!  Lisa und ich kletterten am Mittwoch die 700 m lange Südwand (22 Seillängen, UIAA 6) auf den 2.832 m hohen Nachbarn des Dachsteins, das Hohe Dirndl. Eine atemberaubende Tour, unglaublich ausgesetzt, sehr lang und… ein „Pause-Klassiker“.                    Wir hatten uns ein paar Tage frei genommen und so entschieden wir uns nach Ramsau am Dachstein zu fahren, um die Maixkante auf das Hohe Dirndl zu klettern. Dies sollte unser heuriger “Sommerurlaub” werden und so gönnten wir uns als Kontrastprogramm zum Pik Lenin drei Nächte im “Berghotel Türlwand”.  Der Einstieg dieser Tour war ohne Probleme zu finden. Die im Topo eingezeichnte Dirndl-Schlucht gilt als Wegweiser. Zunächst an der Dachstein-Südwandhütte vorbei und weiter dem Zustiegsweg des Johann-Klettersteiges folgen (rote Punkte). Nachdem man die ersten Stahlseilversicherungen passiert hat, verlässt man den ausgetretenen Pfad und folgt in Falllinie einem kleinen Steiglein zur Dirndlschlucht hinauf. Der Einstieg befindet sich 50 m nach beginn der Schlucht auf der linken Seite. Achtung, die erste Bohrhakenreihe gehört zur Tour La Cant (8- UIAA). Mehr Infos inkl. Topo gibt es auf www.bergsteigen.com. Die ersten beiden Seillängen sind etwas brüchig doch dann beginnt der Genuss. Platten, Risse, Verschneidungen und Kamine bis zu 100 m Länge. Vor allem in den leichteren Seillängen sind kaum Haken zu finden und so ist auch hier Konzentration gefragt, um den richtigen Weg beizubehalten. Die Kletterei ist anhaltend und aufgrund der 700 m Länge konditionell anstrengend. Wir wurden stets gefordert und die fehlenden Klettermeter der heurigen Saison machten sich bei Lisa und mir bemerkbar. Wir waren froh als wir diese schier unendlos scheinende Wand durchstiegen hatten. Nach dem obligatorischen Gipfelschmatza machten wir uns an den Abstieg über die Abseilpiste.  Der erste Abseiler befindet sich am Westgrat, ca. 25 m vom Gipfelkreuz entfernt (Ring mit Kette - NEU). Mit unseren 60 m Halbseilen hatten wir die Abseilstrecke zum Gletscher rasch zurückgelegt. Danach sind Grödeln oder Leichtsteigeisen von Vorteil. Bis zum Gletscherpfad (Ratrac-Spur) sind es zwar nur ein paar hundert Meter aber gleich nach der Randkluft ist es etwas steiler und ein Ausrutscher wäre in diesem Gelände nicht zu empfehlen.  Nach einer Stärkung auf der Seethalerhütte marschierten wir über die Hunerscharte und die Südwandhütte zurück zu unserem geliebten Berghotel Türlwand. Ein ereignisrecher Tag ging mit einer Rotpunkt Begehung meines dritten Pause-Klassikers zu Ende.  Doch was ist jetzt ein Pause-Klassiker?! Walter Pause war ein deutscher Schriftsteller und Bergsteiger. Geboren 1907 in Heidelberg, verstorben 1988 in Irschenhausen. 1970 veröffentlichte er mit Jürgen Winkler das Buch „Im extremen Fels“.  Die aufwändige Aufmachung mit hervorragenden Wandbildern und ausführlichen Beschreibungen machte es bald zur Bibel der Alpinkletterer. Bis heute sorgen Namen wie Walkerpfeiler, Teufelsgrat, Bonattipfeiler, Comici, Hasse-Brandler oder Maixkante bei Alpinistinnen und Alpinisten für schwitzige Hände. 100 Klettertouren werden in diesem Meisterwerk vorgestellt und die „Pause-Touren“ haben mittlerweile Kultstatus erreicht. Ein Originalexemplar der ersten oder zweiten Ausgabe (1970 und 1977) kostet mittlerweile auf www.amazon.de knappe € 200,-. Am Gebrauchtmarkt wird bis zu € 450,- dafür bezahlt! Ihr braucht euch jetzt natürlich kein Originalexemplar um € 200,- kaufen! Der Panico-Verlag hat 2015 eine Neuauflage des Buches „Im extremen Fels“ herausgebracht. Viel Spaß beim Schmökern und Staunen! Dieses Buch und die Geschichte die dahinter steckt, haben mich in ihren Bann gezogen und gelten als Inspiration für künftige Klettertouren. Bis zu meiner 100. Pause-Tour ist es aber noch ein weiter Weg und so freue ich mich über meinen dritten Pause-Klassiker, der 700 m langen Maixkante durch die Südwand des Hohen Dirndl. Wie es mir auf meinen ersten beiden Pause-Touren (Piz Badile Nordostwand und Fleischbank Ostwand) ergangen ist, könnte ihr unter den 2016er Highlights nachlesen. P.S.: Auf www.extreme-collect.de gibt es die Möglichkeit sich in die Liste der Top-Sammler der Pause-Touren einzutragen. Aber Achtung! Sammelfiebergefahr! :-D
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weitere Fotos
...die Neuauflage vom Panico Verlag...
...für die Sammler unter uns...
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